Hier leben etwa 340.000 deutschsprachige Südtiroler mit einem Autonomiestatus. Ihre Muttersprache ist offizielle Amtssprache. Das zuvor zum Kaiserreich Österreich-Ungarn gehörende Gebiet wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Italien besetzt und annektiert. Im Friedensvertrag von Saint-Germain 1919 wurde das südliche Tirol und die Region um Trient Italien zugesprochen. Nach dem sogenannten "Marsch auf Rom" der Faschisten im Jahr 1922 hatte der Minderheitenschutz keinen Platz mehr in der italienischen Politik: Die Deutschsprachigen sollten "assimiliert oder beseitigt werden". Das sollte zum einen durch eine starke Italianisierungspolitik geschehen, im Zuge derer die deutsche Sprache verboten wurde. Sie wurde nicht mehr an den Schulen unterrichtet und deutsche Verbände und Vereine wurden aufgelöst und ihr Gebrauch stand unter Strafe. Orts- und Familiennamen wurden auf eine italienische Entsprechung hin geändert. Zum anderen kamen Massenansiedelungen von Italienern aus dem Süden gerade um das aufstrebende Industriezentrum in der Landeshauptstadt Bozen herum dazu, die das Verhältnis der beiden Sprachgruppen nachhaltig beeinflussten. Nach langen und zähen Verhandlungen tritt 1972 das Autonomiestatut in Kraft. Seither konnte der Autonomiestatus kontinuierlich ausgebaut werden. So verfügen die Südtiroler heute über einen umfangreichen Schutz. Quelle: EUROPEADA Beschreibung / Günther Heidegger
304.000 (Pan) / 225.000 (Ethnologue) / 290.000 (Euromosaic)
Deutsch (304.000 Sprecher)