Westfriesisch (Frysk) ist eine autochthone Minderheitensprache, in der niederländischen Provinz Fryslân/Friesland von ca. 450.000 Menschen gesprochen wird. Sie gehört zum friesischen Abzweig innerhalb des westgermanischen Zweiges der indoeuropäischen Sprachfamilie. Nächste Verwandte sind Nordfriesisch mit ca. 10.000 Sprechern und Saterfriesisch als einzig verbliebener Rest des Ostfriesischen mit ca. 2000 Sprechern. Zusammen bilden die drei Sprachen die friesische Sprachgruppe, die wie das Englische wiederum zur Nordseegruppe der westgermanischen Sprachen gehört.
Die Provinz Fryslân hat etwa 647.000 Einwohner, von denen ca. 450.000 Westfriesisch sprechen. Laut einer Untersuchung der Provinz Fryslân (2007: De FryskeTaalatlas) verstehen in Westfriesland 94% Westfriesisch, 74% können die Sprache sprechen, 75% der Bewohner können Westfriesisch lesen und 26% schreiben. Über die Hälfte der Einwohner geben an, dass Westfriesisch ihre Muttersprache ist. Die ersten schriftlichen Dokumente – alte friesische Gesetze – entstanden im 12. Jh.
Im 16. Jh. avancierte das Niederländische zur Amtssprache und verdrängte das Westfriesische in vielen Bereichen. Seit dem 19. Jh. hat das Friesische seine Position als Amts-, Bildungs- und Gerichtssprache allmählich wiedererobert.
Das heutige Standardfriesisch entwickelte sich seit den 1830er Jahren.
In den Städten hat sich eine besondere Variante des Friesischen, das Stadtfriesisch (Stedsk) herausgebildet.
Westfriesen in Niederlande (450.000 Sprecher)